Der ASM-Vorstand
Christoph Buratti Vorsitzender
Roswitha von Marsoner Stellv. Vorsitzende, Schriftführerin
Michael Patreider Kassier
Patrizia Vigl
Raffin Manuel
ASM – Bezirksleiter/innen:
Monika Aufderklamm Vinschgau
Rosa Monika Laimer Burggrafenamt
Verena Geier Pustertal
Giorgia Postinghel Bozen
Annamaria Zelger Eisacktal
ASM-Interessenvertreterinnen:
Monika Prossliner Sport und Bewegung
Emily Guerra Technik
Giorgia Postinghel Musik
Miriam Veneri Kunst
Neuwahl des ASM-Vorstandes 25.3.2022
Die Delegierten der fünf Bezirke des ASM (Arbeitskreis Südtiroler Mittel-, Ober- und Berufschullehrer) trafen sich am vergangenen Freitag zu ihrer alljährlichen Delegierten-Vollversammlung im Bozner Waltherhaus. Im Zentrum der Vollversammlung stand die Neuwahl des Vorstandes.
Der scheidende Vorsitzende Christoph Buratti ging in seinem Bericht über das vergangene und in Summe auch über die drei Jahre der zu Ende gehenden Amtsperiode auf die mannigfaltige Tätigkeit des Verbandes und natürlich insbesondere auf die Situation der Lehrer und der Schule allgemein in der nunmehr zweijährigen Ausnahmesituation in der Pandemiezeit ein, auf die Diskussion um die Erneuerung des Arbeitsvertrages, auf die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Lehrerverbänden ASM und KSL, auf die nun wieder vermehrt mögliche Fortbildungstätigkeit in Anwesenheit und auf die unbedingte Notwendigkeit eines guten Zusammenhalts innerhalb der Lehrerschaft.
Zum Abschluss der dreijährigen Amtsperiode bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit im Vorstand und dabei besonders bei seiner Stellvertreterin Roswitha von Marsoner, dem bisherigen Kassier Michael Patreider, dem Beirat Jonas Sailer den weiteren Vorstandsmitgliedern, den Vertreterinnen der Interessengruppen im Verband, den vielen SchulvertreterInnen und den beiden Mitarbeitern im ASM-Büro.
Das scheidende Vorstandsmitglied Jonas Sailer übernahm in der Folge die Durchführung der Neuwahlen: dabei wurde Christoph Buratti für weitere drei Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Roswitha von Marsoner und Michael Patreider stehen ebenfalls für eine weitere Amtszeit zur Verfügung. Neu im Vorstand sind Patrizia Vigl und Manuel Raffin.
Dr. Luis Sparber – ein Nachruf
Luis Sparber, über zwanzig Jahre lang Vorsitzender des ASM ist nicht mehr unter uns. Er war einer, der sich den Aufgaben, die er als wichtig erachtete, vollinhaltlich gestellt hat. Sein ganzes Arbeitsleben hat er mit großem Einsatz, äußerster Zuverlässigkeit und pflichtbewusstem Arbeitseifer für die Südtiroler Schule und insbesondere für „seinen“ Arbeitskreis Südtiroler Mittel- und Oberschullehrer gewirkt und gekämpft. Wie viele Stunden, Tage und Wochenenden er der Verbandsarbeit gewidmet hat, können allenfalls seine Frau Karin und seine ehemaligen Mitarbeiter im ASM abschätzen.
Es ist unmöglich, in diesen kurzen Zeilen all das zusammenzufassen, was Dr. Sparber für die Südtiroler Schule insgesamt und für unseren Verband geleistet hat. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer und später als Direktor der Lehranstalt für Kaufmännische Berufe und Fachoberschule für Tourismus „Robert Gasteiner“ war er seit 1972 im Vereinsvorstand des ASM aktiv und von 1974 bis 1996 mit viel Herzblut dessen Vorsitzender. In den vielen Jahren seiner Tätigkeit im Verband war er einerseits Ansprechpartner „seiner“ Lehrerinnen und Lehrer, andererseits auch Ansprech- und vehementer Diskussionspartner der Südtiroler Landesregierung, wenn es um die Belange und Interessen der Lehrerschaft ging. Als eifriger Verfechter der Losung „Schule zum Land“ lieferte er sich mit sämtlichen Schul- und Kulturlandesrät(inn)en heiße Diskussionen zu diesem Thema.
In seiner Zeit als Vorsitzender erbrachte der ASM wertvolle Tätigkeiten zur Unterstützung der Südtiroler Lehrerinnen und Lehrer, indem er Unterrichtsmaterialien in deutscher Sprache - Bücher und Broschüren - erstellen ließ. Zum festen Bestandteil der Verbandsarbeit wurde mehr und mehr auch der Ausbau der Fortbildung im Schulbereich. Die Organisation von Fahrten zu Ausstellungen, aber auch Kultur- und Bildungsreisen für Lehrerinnen und Lehrer wurden fixer Bestandteil unserer Programme. Besonders lag Dr. Sparber die Informationstätigkeit am Herzen: das Mitteilungsblatt des Verbandes - bis heute Sprachrohr des ASM - hielt Einzug in die Lehrerzimmer, die Pädagogische Zeitschrift „forum-schule-heute“ war als verbandsübergreifendes Projekt jahrzehntelang die Südtiroler Zeitschrift von Lehrern für Lehrer.
Dr. Sparber war - zu einer Zeit, als es noch nicht chic war, eine solche Meinung zu vertreten - ein eifriger Befürworter der Uni Bozen, zudem Vordenker und Mitinitiator der Pädagogischen Institute in unserem Land. Auf ihn gehen auch die Kulturreisen im ASM zurück, die er bis zum Ende seines Lebensweges begleitete und umsorgte.
Ein echter Kulturmensch also, der oft und gerne bei Konzerten, Theateraufführungen und Vernissagen anzutreffen war.
Im Jahre 1997 wurde er, als vielfältige Persönlichkeit, die sich für Schule, Familie und Politik eingesetzt hat, mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet.
Besonders im letzten Lebensjahrzehnt war er seinen Enkeln, von denen er viel zu erzählen wusste, ein stolzer und treusorgender Großvater: auch da war ihm keine Arbeit zu viel.
Lieber Luis, du wirst uns als kompetenter und leidenschaftlicher Mann der Schule und des ASM stets in wacher Erinnerung bleiben. Wir sprechen dir an dieser Stelle noch einmal Dank aus für deinen großen Einsatz. Du bist und bleibst uns Vorbild: für unseren Verband, für die gesamte Südtiroler Schule. Wir verneigen uns vor deiner Lebensleistung und werden dich stets in dankbarer Erinnerung behalten. Deine Worte und Deine Taten sind uns Andenken – und Ansporn!
Danke, lieber Luis …und gute Reise
Dr. Rainer Seberich – ein Nachruf
90 Jahre intensive Schaffenskraft: diese war Rainer Seberich, der in seiner schulischen Umgebung und später auch allgemein und liebevoll der „Rex“ genannt wurde, anscheinend in die Wiege gelegt. In seiner aufgeschlossenen und kritischen Art setzte er sich in verschiedenen Funktionen für die Schule in Südtirol, die Besserstellung der Lehrerinnen und Lehrer und für einen zeitgemäßen Unterricht ein. Insbesondere lag ihm in den 1960er Jahren die Lösung des sogenannten „Supplentenproblems“ am Herzen, wurde doch die Südtiroler Schule in jenen Jahren von einer Vielzahl von Lehrerinnen und Lehrern am Leben erhalten, die noch keinen Studientitel vorweisen konnten. Anlässlich der ASM-Vollversammlung 1967 sprach er die Forderung nach einer Pädagogischen Hochschule aus, die die zukünftige Lehrerausbildung übernehmen sollte. Bereits 2 Jahre später konnten die ersten Brixner Hochschulkurse abgehalten werden.
Elf Jahre vorher hatte er in Germanistik und Geschichte promoviert und wollte sich einbringen, um der heranwachsenden Jugend in Südtirol einen guten muttersprachlichen Unterricht zu gewähren. Im Rahmen der Südtiroler Hochschülerschaft, deren Mitbegründer er war, konnte diese Forderung weitergetragen werden, es waren die Jahre der Aufbauarbeit rund um die Südtiroler Schule, die er Jahrzehnte später in seinem Buch „Südtiroler Schulgeschichte - Muttersprachlicher Unterricht unter fremdem Gesetz“ ausführlich beschrieb.
Nach seinen Jahren am Schulamt kehrte er 1970 in den Schuldienst zurück und war seitdem eine große Stütze in den verschiedenen Gremien des Arbeitskreises. Zwischen 1986 und 1988 stand er als stellvertretender Vorsitzender dem vor Jahresfrist verstorbenen Luis Sparber mit Rat und Tat zur Seite.
Über Jahrzehnte war er Mitglied des ASM-Ausschusses und hat sich durch seine Mitarbeit in vielen Kommissionen zur Ausarbeitung von Landesgesetzen im Schulbereich und durch seine konstruktiv-kritischen Stellungnahmen zu bildungspolitischen Fragen verdient gemacht und vom ASM 1993 zum Ehrenmitglied ernannt.
Obrigkeitsmentalität war Rainer Seberich zutiefst zuwider, Überheblichkeit verabscheute er. Er war bescheiden, aber durchaus selbstbewusst. Er war gerne aufmüpfig und schwamm gar nicht so selten gegen den Strom. Er war immer dazu bereit, Konflikte offen auszutragen, ohne aber jemals persönlich verletzend zu werden. Rainer Seberich ließ sich nie sein selbstständiges, fundiertes, freies Handeln und Denken nehmen, das er nicht nur zum Wohle des ASM, sondern für die gesamte Südtiroler Schule fruchtbringend eingesetzt hat.
So ist nun ein reiches, von Redlichkeit gekennzeichnetes und erfülltes Leben zu Ende.
Rainer Seberich war ein Mann der Schule, für deren Verbesserungen er zeitlebens kämpfte, als menschenfreundlicher Mensch ein Vorbild für uns alle. Er möge in Frieden ruhen.